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nach Delhi.JAIPUR. 16. Route. 151 Übersiedelung nach Jaipur, gilt neben dem Fort von Gwalior (S. 159)
als bedeutendstes Bauwerk der Râjputenkunst. Auf einem Unterbau
von hohen wehrhaften Mauern thront das Herrscherschloß.

Aus dem großen Vorhof, den man zunächst betritt, steigt man
links die Stufen hinan zu einem zweiten Hof, den l. die prachtvolle
Halle des Diwân-i-Âm (vgl. S. 164) begrenzt, mit Freitreppe und
einer Doppelreihe von Marmorsäulen. Eine große Freitreppe, neben
der l. vor einem kleinen Tempel der Göttin Kâlî (S. LX) täglich
eine Ziege geopfert wird, führt durch ein mächtiges Tor mit einem
Ganeschabildnis zu einer Gartenterrasse. Hier l. der Palast des
Herrschers
, mit dem Diwân-i-Khâs, prächtigen Sälen und Galerien.
Die Wände der meisten Säle haben unten einen weißen Marmor-
belag
, mit Blumen und Schmetterlingen in Relief; darüber eine
buntfarbige Dekoration aus Stuck, mit Goldlinien und zahllosen
Spiegelstückchen, die sich auch über die Decke erstrecken, von
origineller Gesamtwirkung. Durchbrochene Marmorplatten bilden
die Fenster, blanke Marmorplatten den Fußboden. Die Türen sind
aus Sandelholz mit Elfenbein- und Perlmuttereinlage. Dunkle
Treppen führen hinab zu den marmornen Bädern, mit fließendem
Wasser, das von unten beleuchtet werden konnte. Die Frauenge-
mächer
im Obergestock sind ähnlich wie die Fürstenräume aus-
gestattet
, nur noch luftiger und graziöser; durch die Marmorgitter
der Fenster fällt ein wohltuendes Dämmerlicht ein. Das flache
Dach ist von Marmorbalustraden umgeben und bietet eine herrliche
Aussicht auf Burg und Stadt, zu Füßen den See, ringsum die Berge.
Dem Herrscherpalast gegenüber werden noch einige Räume ähn-
licher
Art gezeigt. In der Ecke r. ein Zimmer mit indischen Land-
schaftsbildern
.

Die Festungsmauern ziehen sich aufwärts zum Gipfel des Berges
(587m), den als Schlußstein das Fort Jaigarh krönt, wo ehemals
der Staatsschatz aufbewahrt wurde.

Der Ausflug nach dem *Galta-Paß, im O. von Jaipur, den man
der Beleuchtung wegen vormittags mache, erfordert 2-3 St. Man
fährt vom östl. Stadttor (Suraj Pol; Pl. D 5) in ½ St. bis zum
Fuße des Passes und wandert dann in bequemem Anstieg hinauf.
Oben der Suraj Deora-Tempel (Pl. D 5) und großartige Aussicht
rückwärts auf die Stadt, östl. in das Tal von Galta, in das man auf
einem Serpentinenpfad hinabsteigt. An der engsten Stelle, wo eine
Quelle entspringt, zwischen den Felsen zwei heil. Badeteiche für
Pilger und mehrere Hindutempel. Die Schlucht ist von Tauben und
Affen belebt. Abwärts in dem erweiterten Talgrund liegen einige
palastartige Heiligtumsbauten (in einem Lädchen kauft man Futter
für die Affen). Daran schließt sich ein schöner Baumgarten, mit
Papageien und wilden Pfauen. In den drei weißmarmornen Kuppel-
pavillons
ist die Asche mehrerer Fürsten beigesetzt. Daneben ein-